Schach den Großen

1. Prolog
2. Abschied I
3. Nukleare Mondnacht
4. Abschied II
5. Der versoffene Ring
6. 70-80er Weihnacht
 7. Der fröhliche Held
8. Epilog
9. Lied 48 (nach Schiller) 10. Die Nukleare Glocke
 (n. Schiller)
11. Hymne (n. Schiller)
12. Deutscher Geist
(August Platen)
13. Abendtief (n. Claudius) 14. Kleines
Kinski-Villon-Gruselett
15. Ende des Geschehens
(n. Shakespeare)
16. Der Walpurgissack
(n. Goethe)

Eichendorffiade

Aachen/Münster 82/07

Impressum

in Dankbarkeit gewidmet von Fan und Freund

E-Mail:   ruhe-ha at gmx.de


ach postmodernes quatschgeseier

schizothymgebläh

alles geht ei'm auf die eier

alles tut ei'm weh

 

alle rechte alle links

alles talk-gegeifer

auch 'an sich' das dings

abgestand'ner eifer

 

alte männer habens leichter

wegen scheißegal

werden selig-sabbernd seichter

quallig-gallig schal

 

bisschen scheißdreck noch

winseln sie dir zu

und dann kommt der koch

macht draus ein ragout

 

fröhlich-dumpf das fressen

prost und dernier crie

nichts hast du besessen

weils nichts gab - noch nie

 

phäNO  meNO logie

in wort und tat das bluten

und geister führ'n regie

selbstredend nur die guten

 

zeitenwandel wie von selber

wie man weiß genau

da bleiben halt die kälber

schlachtreif wie die sau

 

und das schimpfen und der fluch

bleiben ärmlich stecken

was gnädiglich ein leichentuch

notdürftig mag bedecken

 

oh end oh end thomasisch unken

geistes- und weltvergehn

der ganze scheißdreck ist versunken

ohne wiedersehn

 

das zähneklappern klingt genau

wie gottschalk lanz und bohlen

meine katze macht miau :

der teufel soll sie holen

 

ach postmoderne titten hängen

über schizothymer welt

in abgegriff'ne votzen drängen

kretins von etsch bis belt

 

so solls noch bisschen gehn

wir schaun uns an die chose

im sitzen und im stehn

im hemd und in der hose

 

so solls noch bisschen bleiben

wie man so sagt :  bestehn

weiter den scheißdreck treiben

niemals untergehn

 

diese illusion

sagt gewitzt haha

macht uns gleichsam schon

unüberwindbar

 

alte männer habens leichter

reden wort für wort

denn der alte mann - wem gleicht er?

seinem todesort

 

selig singen sel'ger schwung

hartmann macht euch besser

spart euch die bewunderung

schärft doch eure messer

 

postmodern dekonstruktionen

abgegrast all das terrain

und im inneren da wohnen

urgeist und big bang

 

alle rechte alle links

rechts und links verwoben

spüren doch nur :  niemals gings

nicht horizontal nicht von oben

 

und links und rechts kann man's dir geben dein leben ändert's nicht viel das ist's ja was das ganze streben macht zur zwickemühl

 

jaja  phäNO meNO logie

das sind erscheinungsformen

erzählen dir vom nichts und nie

nackt und ohne normen

 

nackt und ohne schutz und schild

ist der schritt zum ende

ohne 'nichts ist wahr nichts gilt'

ohne geist'ge wende

 

du bist stalin ich bin hitler

hitler stalin das bist du

der liebe gott ist der vermittler

und schließt sanft die augen zu

 

und der rausch wird schwach und schal

und was zeit genannt wird frisst

und die welt wird ganz banal

immer das was sie schon ist

 

napoleon und die cäsaren

mit alexander im verein

waren immer was sie waren

im wollen stark im sein ganz klein

 

marx und hegel allerdings

lob sei ja dem denken

bleiben dialektik-sphinx

gelobt sei das verrenken

 

die fünfte jahreszeit sie hat begonnen

alaaf helau hipp hipp hurra

elfuhrelf niemand verschonen

randale ist für alle da

 

da sei scheißdreck uns hitler egal

und alle zeiten danach und davor

da machen wir alle und ganz banal

uns richtig und schön etwas vor

 

mit ficken wenns geht und mit träumen

mit stichwort leidenslos

den platz für die zukunft räumen

wir dem zeitenschoß

 

ohn' postmodernes quatschgetratsch

ohn' schizothyme sentenzen

common sense generaliter matsch

spaß geistlos und ohne grenzen

 

so geht eventim unsre zeit durch die zeiten dezidierter blödmann soll sein vergangener geist  muss sie begleiten selbstredend allein

 

das war wiedermal hartmanns dichten

haha hartmann jetzt schweig

mag noch ein wort an euch richten

der peter sloterdeik :

 

wenn wir gehen, werden wir das gefühl haben, wir hätten unsere kindheit in der antike verbracht, unsere mittleren jahre in einem mittelalter, das man die moderne nannte, und unsere älteren tage in einer monströsen zeit, für die wir noch keinen namen haben

 

 

haha   13/11'12